Autofahren mit Gleitsichtbrille (Probleme)

Eine Gleitsichtbrille ist eine Sehhilfe - und wenn im Führerschein steht, dass man beim Autofahren eine Sehhilfe tragen muss, dann muss man sie eben auch beim Autofahren aufsetzen. Nur leider fällt einige Menschen die Gewöhnung an das Fahren mit Gleitsichtbrille schwer. Vor allem, wenn man Beifahrer dabei hat, trübt jede optische Unsicherheit das Verantwortungsbewusstsein.

Autofahren mit Gleitsichtbrille
Autofahren mit Gleitsichtbrille:
bereitet in der Eingewöhnungszeit oft Probleme

Erfahrungen: Problem mit Spiegeln

Das Hauptproblem für Autofahrer mit Gleitsichtbrille sind die Spiegel. Beim Innenspiegel muss man den optimale Sehschärfe-Punkt stets etwas suchen, was zwar meist nur ca. eine Sekunde dauert. Aber da Autofahren für die meisten Menschen, die eine neue Gleitsichtbrille bekommen, meist in Fleisch und Blut übergegangen ist, stört diese kurze Zeitspanne dennoch.

Die folgende Abbildung zeigt das Prinzip der Gleitsichtgläser:

Gleitsichtbrille
Gleitsichtbrille: Mehrere Sehkorrekturen in einem Brillenglas:
Oben: Fernsicht (mehr als 2 Meter);
Mitte: mittlere Distanzen (0,5 bis 2 m), z.B. Computer-Bildschirm;
Unten: Nahsicht (weniger als 0,5 m), z.B. beim Lesen eines Buches;
die seitlichen Zonen links und rechts sind gleitend gewölbt und
sorgen häufig für ein etwas unscharfes Bild

Der Außenspiegel ist meist ein noch größeres Problem: er liegt unten, also in dem Bereich, in dem eine Gleitsichtbrille für die Nahsicht optimiert ist. Man muss also den Kopf stets etwas nach unten neigen. Aber damit nicht genug: da das Gleitsichtglas zu den Rändern hin seine Brechkraft verliert, muss man den Kopf auch noch etwas Richtung Außenspiegel drehen, um das Bild wirklich scharf sehen zu können. Wenn man den Kopf nicht neigt, erkennt man zwar den Spiegel inkl. Halterung sehr gut, aber nicht das Bild im Spiegel.

Die allermeisten Autofahrer berichten jedoch, dass es letztlich Gewöhnungssache ist. Die Erfahrung zeigt, dass die Gewöhnungsphase meist innerhalb weniger Wochen vorbei ist und man sein gesamtes Leben an die Brille angepasst hat. Letztlich muss man nur ein paar winzige Kopfbewegungen mehr machen.

Ursachen? Was kann man tun?

Wie gesagt, wenn Sie die Gleitsichtbrille erst seit ein paar Tagen tragen, sollten Sie sich und Ihren Augen noch etwas Eingewöhnungszeit geben. Aber: eine Gleitsichtbrille ist auch deshalb so kostspielig, weil sie sehr exakt an die individuellen Augen angepasst sein muss. Wer beim Blick aus den Augenwinkeln immer ein verschwommenes Bild sieht, hat möglicherweise ein zu kostengünstiges Brillenglas gewählt. Speziell für Autofahrer gibt es inzwischen Panorama-Gleitsichtgläser, bei denen die Fernsicht besonders breit ausgerichtet ist.

Panorama-Gleitsichtbrille
Panorama-Gleitsichtbrille

Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht optimal ausgerichtet ist, suchen Sie noch einmal den Optiker auf, bei dem Sie die Gleitsichtbrille gekauft haben. Möglicherweise sitzen die Bügel noch nicht optimal - oder es kam doch zu einem Herstellungsfehler. Das passiert zwar selten, kann aber doch immer mal wieder vorkommen. Exakt ausmessen kann das nur ein Optikermeister vor Ort. Falls die Gleitsichtbrille bei einem Online-Optiker gekauft wurde, wenden Sie sich zunächst an den Service dort, um zu erfragen, wo Sie die Brille noch einmal nachmessen lassen können.

Neu: DriveSafe Brillengläser von Zeiss

Der Brillenglas-Hersteller hat ein neues Brillendesign konzipiert, dass speziell für Autofahrer geeignet ist: DriveSafe Brillengläser sind so beschichtet, dass sie insbesondere bei schlechten Witterungsverhältnisse die störenden Blendeffekte deutlich verringern. Außerdem ist das Glasdesign so angelegt, das die Fernsicht besonders breit ist.

Autofahrerbrille
Autofahrerbrille mit DriveSafe Gläsern von Zeiss

Siehe auch:

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