Google Glass: Google kooperiert mit weltgrößten Brillenhersteller Luxottica

Google Glass - Kooperation mit Luxottica

Google Glass – Kooperation mit Luxottica

Google Glass wird langsam konkret: nachdem Google angekündigt hat, dass man die Google Brille auch für Brillenträger anbieten werde, hat Google nun eine Kooperation mit dem weltweit größten Hersteller von Brillengestellen angekündigt (siehe Google+ Nachricht im offizielle Glass-Profil). Die italienische Luxottica Group mit Sitz in Mailand vertreibt unter anderen die Brillenmarken Oakley und Ray Ban. Damit öffnet Google nicht nur seine Technologie für viele weitere neue Brillengestelle – Google profitiert vor allem von den weltweiten Vertriebsmöglichkeiten.

Bislang waren nur 6 Brillengestelle vorgesehen: Split, Thin, Bold und Curve als „normale“ Brillen sowie Edge und Classic als Sonnenbrillen. Hinzu kommen die Sonnenbrillengläser Active, die man an das normale Google Glass Gestell anbringen kann.

Übersicht über die Google Glass Brillen (-gestelle)

Übersicht über die Google Glass Brillen (-gestelle)

Offenbar reicht Google das nicht. Denn die Kooperation mit Luxottica beeinhaltet wohl auch, dass die Italiener weitere, neue Brillengestelle entwerfen können, auf denen Glass montiert werden kann. Auf Dauer wären die oben gezeigten Brillengestelle wohl etwas eintönig, vor allem, wenn sehr viele Menschen Google Glass tragen werden. Was liegt also näher, als die Creme-de-la-Creme der Brillendesigner mit ins Boot zu holen.

Google hat nun weltweite Vertriebsmöglichkeiten

Am interessantesten dürfte sein, dass Google nun einen weltweiten Vertrieb gefunden hat. Denn bislang stellte sich natürlich die Frage, wie und wo man Google Glass kaufen kann und an wen man sich wendet, wenn etwas nicht einwandfrei funktioniert.

Luxottica hat nicht nur zahlreiche Ladengeschäfte rund um den Globus (u.a. ca. 6000 Ladengeschäfte in den USA), sondern vor allem ein weltweites Netzwerk mit fast allen Brillenanbietern. Google schreibt über den Konzern:

Luxottica understands how to build, distribute and sell great products that their clients and consumers love – something we care deeply about at Glass, too. They’ll bring design and manufacturing expertise to the mix, and, together, we’ll bring even more Glass style choices to our Explorers. In addition, Luxottica’s retail and wholesale distribution channels will serve us well when we make Glass available to more people down the road.“ (Quelle)

Wie kommt das Korrekturglass in die Brille?

Der nächste spannende Schritt wird nun sein: wie kommen die individuellen Sehstärkegläser in die Brille? Die werden üblicherweise von einem Optiker vor Ort – oder einem Online-Optiker – auf Basis der Daten aus dem Brillenpass – hergestellt oder in einer Brillenglas-Manufaktur bestellt.

Da der Prozess des Anpassens an die Glasstärke in aller Regel individuell abgewickelt wird, stellt sich nun die Frage, welche Optiker-Ketten eine Kooperation mit Luxottica eingehen, um Google Glass mit Korrekturgläsern dem Endkunden anbieten zu können. Die großen deutschen Ketten wie Fielmann oder Apollo-Optik werden sich das vermutlich genau überlegen. Denn wer immer Google Glass an einen Endkunden verkauft: man muss die Mitarbeiter umfangreich schulen, auf einem Gebiet, das bis heute praktisch nichts mit Brillen zu tun hat: Internet-Technologie.

Auf der anderen Seite werden die Online-Optiker wie Misterspex, Brille24 oder netzoptiker vermutlich sehr interessiert sein. Denn die Zielgruppe ist sehr internet-affin, und sicherlich werden viele erwarten, dass man Glass auch mit Sehstärke online bestellen kann.

Wann kommt Google Glass auf den Markt?

Wenn man Google Glass – ob mit oder ohne Sehstärkegläsern – tatsächlich kaufen kann, bleibt offen. Bislang steht nach wie vor der Termin „bis Ende 2014“ im Raum. Aber ob ein weltweiter Vertrieb inkl. Schulung aller am Prozess Beteiligten gelingen wird, ist fraglich.

Übrigens wird die neue Vereinbarung mit Luxottica sicherlich nicht dafür sorgen, dass Google Glass günstiger wird. Je mehr Beteiligte in eine Kette sitzen, um so teurer wird am Ende das Produkt – Logisch. Bislang kostet die Explorer-Version (nur in USA) 1.500 Dollar, hinzu kommen für die Google-Brillengestelle 225 Dollar, sowie die Korrekturgläser mit im Schnitt vermutlich ca. 250 Dollar inkl. Anpssung und Service. Als Brillenträger muss man (nach heutiger Kenntnis) also von rund 2000 Dollar Kosten für Google Glass ausgehen – nach einem Massenmarkt-Produkt klingt das noch nicht. 

Siehe auch

Leonardo da Vinci mit Google Glass

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