Bifokalbrillen für zwei Seh-Korrekturen

Bifokalbrille (Brillenglas)
Bifokalbrille (Brillenglas)
Foto: Frank C. Müller, Bildquelle Wikimedia

Eine Bifokalbrille hat Brillenglas mit zwei Sehbereichen unterschiedlicher Brechkraft. Sie hilft Menschen, die zwei Fehlsichtigkeiten haben. In aller Regel handelt es sich dabei um eine angeborene Kurzsichtigkeit und eine altersbedingte Alterssichtigkeit. Da beides verschiedene Ursachen hat, heben sich die beiden Effekte leider nicht gegeneinander auf (oder nur äußerst selten). Bei Kurzsichtigkeit kann man in der Ferne nicht scharf sehen - man braucht also eine Fernbrille. Bei der Alterssichtigkeit kann man alles, was sich nahe vor dem Auge befindet, nicht mehr scharf erkennen. Man braucht zur Korrektur eine Lesebrille.

Ein Brillenglas, das mehr als eine Fehlsichtigkeit korrigiert, wird Mehrstärkenglas genannt. Die Brille heißt entsprechend Mehrstärkenbrille. Eine älteste Art der Mehrstärkenbrille ist die Bifokalbrille. Sie wurde um 1770 von dem Amerikaner Benjamin Franklin erfunden. In der Bifokalbrille sind zwei Brillengläser ineinander gearbeitet: im oberen Bereich kann man in der Ferne gut sehen, im unteren Bereich in der Nähe. Heutzutage wird die Bifokalbrille zunehmend durch Gleitsichtbrillen vom Markt verdrängt. Das folgende Bild zeigt das Prinzip einer Bifokalbrille:

Bifokalbrillen
Bifokalbrille (Prinzip, Funktionsweise)

Das Brillenglas besteht aus zwei Gläsern mit unterschiedlicher Brechkraft: In das "Hauptglas", mit dem man die angeborene Fehlsichtigkeit korrigiert, befindet sich ein kleineres Glas, das speziell für die Nahsicht optimiert ist. Da beide Linsengläser unterschiedlich gewölbt sind und eine unterschiedliche Brechkraft haben, entsteht bei einer Bifokalbrille eine deutlich erkennbare Trennlinie zwischen den beiden Linsen.

Diese Kante wird von vielen Menschen als "störend" empfunden. Dank sich stetig weiterentwickelnder Fertigungstechniken ist die Optik-Industrie heutzutage in der Lage, den Übergang zwischen diesen beiden Gläsern fleißend zu gestalten - man spricht dann von "Gleitsichtbrillen".

Bei einer Trifokalbrille ist eine dritte Zone für mittlere Distanzen vorhanden.

Material / Herstellung

Bifokalbrillen gibt es in zwei verschiedenen Arten:

Der Leseteil von Bifokalgläsern wird in verschiedenen Breiten gefertigt. Gebräuchliche Maße sind 25 mm, 28 mm und bis zu 40 mm für spezielle Anforderungen (je breiter und je spezieller, desto teurer). Im Prinzip eignet sich jedes Brillengestell auch als Bifokalbrille. Wenn man also eine Bifokalbrille bestellen möchte, sucht man sich zuerst das passende Brillengestell aus - und macht erst dann die Angaben über die Art der Brillengläser.

Das erste Patent zur Herstellung einer Bifokalbrille wurde 1909 dem Amerikaner Orford zuerkannt. Zu den bekanntesten Herstellern von hochwertigen Brillengläsern zählen

Probleme mit Bifokalbrillen

Wie alle Mehrstärkenbrillen können auch Bifokalbrillen Probleme bereiten. Der Wechsel zwischen Nah- und Fernsicht stellt für ein Auge stets eine Anstrengung dar (die jedoch in aller Regel nicht als solche wahrgenommen wird). Besonders in der Eingewöhnungphase, wenn man eine neue Bifokalbrille hat, kann es leicht zu schwindelerregenden Verzerrungen kommen. Die übermäßige Konzentration oder Anstrengung beim Sehen kann zu Kopfschmerzen und tränenden Augen führen. Wenn sie also eine neue Bifokalbrille haben: lassen Sie es möglichst ruhig angehen. Nehmen Sie sich einen Tag frei oder versuchen Sie, die Brille an einem Wochenende einzutragen.

Probleme mit der Bifokalbrille
Probleme mit der Bifokalbrille? Verschwommenes Bild in der Eingewöhnung

Quellen

Siehe auch: