Wo sollte man eine Gleitsichtbrille kaufen?
Wer ehutzutage über 30 Jahre alt ist und kurzsichtig, wird von allen Seiten mit Gleitsichtbrillen befeuert. Abgesehen von der Frage, ob die Gleitsichtbrille überhaupt schon nötig ist, fragen sich viele: wo soll ich am besten eine Gleitsichtbrille kaufen? Im Internet bei diesen offenbar sehr preisgünstigen Online-Optikern? Oder doch besser bei einem Optiker mit Ladengeschäft?
Grundsätzlich gilt: für eine Gleitsichtbrille ist es zwingend erforderlich, die Augen und Sehschärfe exakt zu vermessen und alle Brillenwerte zu kennen. Dazu gehören die Dioptrien für die Fernsicht und für die Nahsicht, aber auch ein möglicher Astigmatismus und der Pupillenabstand. Für eine wirklich optimale Gleitsichtbrille ist zudem das Gestell wichtig, damit man den exakten Abstand zwischen Brillenglas und Auge vermessen kann (je nachdem, wie die Brille auf der Nase sitzt).
Sehtest beim Optiker
Einen solchen Sehtest kann nur ein Optiker mit seinen Fachinstrumenten und Geräten vornehmen. Das Selbstvermessen der Augen und Werte ist nicht möglich!
Wenn man die Werte erst einmal hat, kann man sich theoretisch zwischen einem Online-Optiker oder einem Optiker-Fachgeschäft entscheiden. Aber:
- die individuelle Anpassung der Gleitsichtbrille geht beim Online-Bestellen nicht (z.B. Anpassen der Brillenbügel für den perfekten Sitz hinter dem Ohr)
- Reklamation: wenn etwas nicht optimal sitzt oder klappt - und das passiert gerade bei Gleitsichtbrillen nicht so selten - dann hat man bei einem Online-Optiker in der Regel nur relativ schwierige Kontaktmöglichkeiten. Eine Service-Hotline ist meist besetzt bzw. nicht erreichbar, auf Email-Beschwerden bekommt man nur manchmal eine Antwort. Außerdem muss man die Brille dann per Post zurückschicken, ohne das man sich sicher sein kann, dass sie dort auch wirklich ankommt. Und so weiter. Kurzum: bei einem Optiker mit Ladengeschäft ist das Reklamieren viel einfacher.
- Die Lieferzeiten sind bei Online-Optiker meist viel länger, weil diese Brillenmeist in Asien produziert werden und dann mit Containerschiffen verfrachtet werden. Das dauert ...
Kurzum: gerade bei der ersten Gleitsichtbrille sollte man sich an einen Optiker mit Ladengeschäft wenden - denn die Beratung und Anpassung ist sehr wichtig. Bei der Zweitbrille kann man ev. auch mal einen Online-Optiker ausprobieren - und sei es nur, um die Unterschiede bei der Qualität der Gleitsichtgläser zu testen. Übrigens ist die Teilnahme an einer sog. "Gleitsichtstudie" nur ein Werbetrick - man verschenkt dabei nämlich noch zusätzlich wertvolle Kundendaten.
Qualität einer Gleitsichtbrille
Übrigens ist die Qualität der Gleitsichtgläser nicht unbedingt eine Frage von Online- oder nicht. Denn man bekommt die "Billig-Gleitsichtgläser" inzwischen auch in so einigen Optiker-Fachgeschäften, die entsprechende Kooperationen mit Online-Ketten abgeschlossen haben.
Mehr zum Thema: Qualität bzw. Gleitsichtbrillen-Arten.
Der Kauf einer Gleitsichtbrille setzt Vertrauen in den Optiker voraus - und wer sich da nicht sicher ist, sollte sich die teure Investition erst einmal sparen. Stattdessen kann man einen vertrauenswürdigeren Optiker suchen - oder zunächst mit der "2-Brillen-Lösung" leben: eben eine normale Brille für die Fernsicht und eine Lesebrille für die Nahdistanzen.
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