Brechungsmyopie: Kurzsichtigkeit durch zu starke Brechkraft
Bei einer Brechungsmyopie ist die lichtbrechende Wirkung der optischen Bestandteile des Auges zu stark. Das führt zu einem Abbildungsfehler, bei dem der Brennpunkt vor der Netzhaut liegt. Ein scharfer Seheindruck entsteht allerdings nur, wenn der Brennpunkt exakt in der Fovea (Makula) liegt, einem Bereich der Netzhaut, wo die Sinneszellen (Photorezeptoren) besonders dicht gedrängt sind (hohes Auflösungsvermögen = scharf sehen). Brechungsmyopie ist eine Art der Kurzsichtigkeit, bei der man Dinge in der Ferne nicht scharf sehen kann.

Die Ursache einer Brechungsmyopie ist in aller Regel angeboren. Sie entwickelt sich im Laufe des Wachstums.

Arten der Brechungsmyopie
Die lichtbrechende Wirkung des Auges hängt im wesentlichen von zwei Teilen ab: der gekrümmten Hornhaut sowie der Augenlinse. Je nachdem, welches von beiden für die zu starke lichtbrechende Wirkung verantwortlich ist, unterscheidet man zwei Arten der Brechungsmyopie:
- Krümmungsmyopie: Ursache der Krümmungsmyopie ist eine zu starke Krümmung der Hornhaut (z.B. durch Keratokonus oder Lentikonus). Die Hornhaut des Auges hat mit rund 43 Dioptrien entscheidenden Anteil an der Brechungswirkung des Auges. Das entspricht rund 75 Prozent. Schon eine sehr leichte Überkrümmung kann - optisch gesehen - starke Auswirkungen haben.
- Linsenmyopie: Ursache der Linsenmyopie ist eine Veränderung am Brechungsindex der Augenlinse. Sie ist mit rund 25 Prozent an der Lichtbrechung beteiligt - allerdings kann sie ihre lichtbrechende Wirkung dank Akkommodation verändern.
Ein Grauer Star (Katarakt) kann eine Linsenmyopie auslösen.
Für die, die selber nicht oder nur in geringem Ausmaß kurzsichtig sind, hier ein Seheindruck bei einer Kurzsichtigkeit von ca. -5 Dioptrie (bitte auf das Bild rollen):
Kurzsichtigkeit (ca. -3 Dioptrie), Seheindruck ohne und mit Korrektur
Bitte nutzen Sie den Dioptrien-Simulator, um die verschiedenen Dioptrie-Stärken zu testen (öffnet sich bei Klick in einem neuen Fenster).
Die Brechungsmyopie kommt relativ selten vor - verglichen mit der anderen Art der Kurzsichtigkeit: Bei einer Achsenmyopie ist die Brechkraft des Auges normal entwickelt, stattdessen ist die Länge des Augapfels zu groß. Der Abbildungsfehler basiert also auf einem zu langen Augapfel.