Gleitsichtbrille Test (WDR)
Das WDR hat in der vergangenen Woche einen interessanten Optiker-Test ausgestrahlt. Dabei wurden je drei Filialen von drei Optiker-Ketten in Nordrhein-Westfalen getestet: Fielmann, Smile-Optik und Krass-Optik. In jeder Filiale hat eine Test-Kundin eine Gleitsichtbrille bestellt. Begleitet wurde sie von einer Optiker-Meisterin, die sich als Freundin ausgab. Es wurden „Beratung“, „Preis“ und „Brillen-Qualität“ geprüft. Mit einem erschreckenden Ergebnis…
Das Ergebnis in Kurzform:
- die Auswahl der Brillengestelle war überall ganz gut.
- Die Beratung war so lala – mal besser und mal schlechter.
- Die Qualität der Brille war jeweils nur ausreichend oder sogar schlechter.
Auf der Website des WDR kann man sich den Beitrag in voller Länge anschauen.
Was folgt daraus?
Der Test ist natürlich nicht repräsentativ. Dafür wurden zu wenige Optiker getestet. Aber man kann aus dem Beitrag einige Lehren ziehen:
Wer immer vorhat, eine neue Gleitsichtbrille zu kaufen, sollte folgende Punkte beachten:
In Sachen modischer Beratung und großer Auswahl an aktuellen Brillen-Gestellen ist man fast überall gut aufgehoben. Wer ganz extravagante Brillen sucht, sollte sich vielleicht vorab im Internet erkundigen, aber die meisten Menschen finden beim Optiker um die Ecke etwas passendes.
In Sachen „Sehtest – Vermessung der Augenwerte“ gibt es offenbar große Unterschiede. Dabei ist dieser Schritt enorm wichtig. Eine neue Brille kann nur dann wirklich gut sein, wenn die Gläser optimal sind. Und Voraussetzung für best-angepasste Brillengläser ist das gründliche Vermessen der Augen. Die folgenden Brillenwerte müssen in den Brillenpass eingetragen sein:
- Sphäre (Sph) – Dioptriezahl, PLuswerte für Weitsichtigkeit, Minuswerte für Kurzsichtigkeit)
- Zylinder (Cyl) – bei einer (leichten) Hornhautverkrümmung
- Achse (Ach) – Achslage der Hornhautverkrümmung
- Prisma (Pri) – horizontal (v) und vertikal (v), falls eine Winkelfehlsichtigkeit vorliegt (latenten Schielen)
- Basislage des Prismas (B) – nur wenn ein prismatisches Brillenglas nötig ist.
- Addition (Add) – der Wert, der bei einer Altersweitsicht entscheidend ist – also besonders, wenn man eine Gleitsichtbrille bestellen möchte.
- Visus – kann eingetragen sein: das ist die Sehkraft.
- Pupillendistanz (PD) – Der Abstand der Pupille, jeweils von der Nasenmitte aus gemessen, und zwar nicht nur horizontal, sondern auch vertikal. Das ist wichtig (insbesondere bei einer Gleitsichtbrille), damit die optimalen Durchblickpunkte auch wirklich direkt vor der Pupille liegen.
Wer immer also vorhat, eine neue Gleitsichtbrille zu bestellen, muss darauf achten, dass die Werte gründlich und fachlich korrekt ermittelt wurden. Das gilt übrigens für jede Brille.
Die in dem Beitrag bestellten Brillen mussten am Ende alle noch einmal vom Optiker nachbearbeitet werden. Das ist zwar beim Optiker vor Ort meist kein Problem – anders als bei manchem Online-Optiker, der kein Filialnetz betreibt -, aber wie heißt es so schön: Das hätte man sich sparen wollen!
Gleitsichtbrille
Siehe auch
- Machen Smartphones kurzsichtig? Britischer Experte warnt …
- Joko Winterscheidt ist “Brillenträger des Jahres”
- Müde Augen und latente Kopfschmerzen durch PC- und Smartphone-Nutzung
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