Brillen von Fielmann bald auch online?

Brille Fielmann online?

Brille Fielmann online?

Im Blog von Brille4u habe ich eine interessante Meldung gefunden: In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte der Firmengründer Günther Fielmann, dass sein Unternehmen die Entwicklungen auf  dem Internetmarkt genau beobachte. Logisch, möchte man sagen. Bislang verweigert sich Fielmann konsequent einer online-Strategie. Es wird lediglich PR und etwas Image-Pflege betrieben. Der Leiter des Online Marketing von Fielmann, Stefan Wolk, ist zwar sehr umtriebig, aber irgendwie wirkt das alles wie mit angezogener Handbremse. Dabei hätte der unangefochtene Marktführer so viele Möglichkeiten, den Markt aufzumischen. Die folgende Statistik zeigt den Marktanteil von Fielmann im Jahre 2012:

Statistik: Marktanteile am Brillenmarkt

Statistik: Marktanteile am Brillenmarkt, Bildquelle: Medizin-blog.net

Grundsätzlich könnte Fielmann von heute auf Morgen den Online-Vertrieb starten.“ sagt Günther Fielmann. Einen konkreten Termin nennt er jedoch nicht. Und vor allem sagt er nicht, wovon den eine solche Entscheidung abhängen würde. Im Interview ergänzt Fielmann: „Der Internethandel kann die Sehstärke nicht bestimmen, ist auf die vom stationären Augenoptiker ermittelten Werte angewiesen.“ Ich habe das Interview noch nicht in der Printausgabe gelesen, aber die Darstellung in der FAZ ist sehr verschroben. Denn: logischerweise kann man die Sehstärke nicht online bestimmen – na und? Das hält die anderen Anbieter wie netzoptiker, Brille24 oder Mister Spex ja auch nicht davon ab, den Verkaufsprozess online abzubilden. Auch der Satz „Wann die technische Entwicklung aber eine qualitativ so hochwertige Lösung anbietet, vermag ich heute nicht vorherzusagen.“ ist irgendwie difus. Es kann doch nicht wirklich sein, dass Fielmann erst dann einen Online-Brillenshop startet, wenn man medizinisch exakte Online-Sehtest durchführen kann.

… Ich vermute, Fielmann ahnt, dass er die Geister, die er mit einem Fielmann Onlineshop rufen würde, nicht mehr loswird. Denn: als Marktführer kontrolliert Fielmann die Erwartungen, die mit dem Brillenkauf verbunden sind. Und dazu gehören eben diese tendenziell spießig wirkenden, grell beleuchteten Fachgeschäfte, das altmodische Ambiente und stets etwas überforderte Mitarbeiterinnen (sorry ;-). Wenn Fielmann seine Kunden erst einmal an das Online-Brille-Bestellen gewöhnt, dann ist die Konkurrenz nur noch einen Klick entfernt. Die mühsam erworbene Vormachtstellung mit den deutschlandweit verteilten Filialen könnte sich innerhalb kurzer Zeit in Luft auflösen – wenn die Millionen von Stammkunden sehen, dass es die gleichen Brillen woanders günstiger gibt.

Wie man obiger Grafik entnehmen kann, sind die Internet-Optiker mit nicht einmal einem Prozent Marktanteil bislang keine wirklich ernst zu nehmende Konkurrenz. Aber: die Zeiten ändern sich, neue Generationen wachsen nach – und niemand kann sagen, wie die Zahlen morgen aussehen. Insofern kann ich die Fielmann-Strategie nachvollziehen.

Wenn Fielmann mit einem Online-Angebot auf den Markt geht und seinen Kunden das Tor zum Neuland aufschließt, dann nur, wenn der Optik-Dominator wirklich etwas Anderes, etwas Neues und Besseres zu bieten hat. Und das ist eigentlich kaum zu erwarten. „Brille online, Fielmann“ wird es wohl in absehbarer Zeit nicht geben. Oder …

Was meint ihr?

Brille Fielmann bald online???

Brille Fielmann bald online???

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